Kalbfleisch Preis
Den Wert einer Gesellschaft kann man am Umgang mit ihren Tieren messen - Mahadma Gandhi
Ehrliche Qualität hat seinen Preis
In unserer Region findet man sie noch, Kühe und Kalb gemeinsam. Der Dominik Spitzbart hat tatsächlich noch eine kleine Herde Pustertaler Sprinzen auf Gut Haberhaide. Sein Partner Thomas Strubreiter ist über dem Sommer auf der Seewaldsee Alm. Die Kühe mit den Kälbern sind den ganzen Sommer auf der Alm, es geht ihnen gut. Das ist maximal mögliches Tierwohl. So entsteht das Gourmetfleisch von Schätze aus Österreich. Nachvollziehbare Qualität, Sie können die Alm oder die Landwirte besuchen und sich selber ein Bild von der vorbildlichen Tierhaltung machen. Auch von der Verarbeitung die direkt am Hof stattfindet. Es gibt aber kaum noch unabhängige Bauern, die selber Kälber aufziehen. Diesen Betriebszweig hat ihnen die Futtermittelindustrie in den letzten Jahren aus der Hand genommen. Die Folgen sind Katastrophal.
Der Kalbfleisch Preis ist eine Schande
Ein Kalb ist derzeit nicht mehr wert als zwei mittelgroße Cappuccinos. Letztes Jahr bekamen Viehzüchter im Oktober für ein Kalb nur noch durchschnittlich 7,89 Euro. Das aber nur wenn alles exakt passt, sonst sagt der Viehändler, ich nehme das Kalb nicht einmal geschenkt mit. Bei guter Tierhaltung bleibt ein Kalb drei Wochen auf dem Hof, auf dem es geboren worden ist. In dieser Zeit kostet ein Kalb etwa 150 bis 200 Euro. Das Kalb ist also unrentabel geworden. Das Problem dabei ist das es in Deutschland 4,3 Millionen Rinder in der Milchwirtschaft gibt die jedes Jahr ein Kalb bekommen sonst gibt es ja keine Milch. „Das Kalb hat keinen wirklichen Platz in der Wertschöpfungskette und so kommt es am Ende dazu, dass es im Prinzip verschleudert wird.
Die Folge sind Tiertransport nach Spanien, wo die Kälber in verdunkelten Ställen mit Milchpulver aus ganz Europa gemästet werden um dann als billigstes weisses Kalbfleisch wieder eingeführt zu werden. Der umoralische Kreislauf der Gier. Das ist danach das so gesunde Kalbfleisch für unsere Schulen, Krankenhäuser, Altersheime, Fabrikskantinen und so manchen Gasthaus.
Weisses Industrie Kalbfleisch
Der Trend zum weissen Kalbfleisch geht eindeutig auf Kosten der Kälber Gesundheit. Weisses Kalbfleisch gilt als besonders zart und schmackhaft. Um das weisse Produkt herzustellen, werden Kälber aber einseitig ernährt, wodurch sie krank und schwach werden.
Kälber bezahlen einen hohen Preis für das weisse Fleisch, das sie liefern: Die helle Farbe beruht darauf, dass den jungen Tieren Futter wie Gras und Heu verwehrt wird. Stattdessen werden sie konsequent in Boxen gehalten und einseitig mit Milchersatzprodukten ernährt. Der dadurch entstehende Eisenmangel führt bei den Kälbern zu Blutarmut, wodurch sie an Widerstandskraft einbüssen und sehr krankheitsanfällig werden. Infolgedessen werden die Tiere mit Antibiotika behandelt. Im Fleisch zeigt sich die Eisenarmut durch das Fehlen des roten Muskelfarbstoffs Myoglobin, wodurch es einen hellen Farbton erhält. Je eisenhaltiger die Ernährung eines Kalbes ausfällt, desto gesünder lebt es und desto stärker ist anschliessend die rötliche Färbung im Fleisch. Dunkles Kalbsfleisch ist qualitativ und geschmacklich keineswegs schlechter als das „herkömmliche“ weisse Fleisch.
Aufgrund seines guten Rufes ist das weisse Kalbsfleisch bei den Konsumenten aber deutlich beliebter als das rote. Letzteres unterscheidet sich äusserlich weniger von Rindfleisch – deshalb begegnen ihm die Konsumenten skeptisch! Dieses Fehlverhalten hat schwerwiegende Konsequenzen: Durch die geringe Nachfrage nach dem „gesunden“ Kalbfleisch verdienen Metzger damit deutlich weniger als mit weissem Fleisch. Während letzteres im Handel teuer verkauft wird, gilt für rotes Kalbfleisch ein sogenannter „Rotabzug“. Um den „Konsumentenwunsch“ zu erfüllen, werden Bauern also dazu angehalten, ihre Kälber unter Mangelernährung in nicht artgerechter Stallhaltung aufzuziehen.
Vielen Konsumenten sind die Missstände jedoch nicht bewusst.
Billigstes weisses Kalbfleisch wird sicher nicht gesund sein. Da wird einfach viel zu viel in das natürliche Leben von Kälbern eingegriffen. Kalbfleisch war für seine weiße Farbe bekannt geworden. Das war auch gut als die Kälber ganz jung wirklich vom Bauern kamen und tatsächlich Vollmilchkälber waren. Jetzt gibt es nur mehr das manipulierte Industriekalb. Echtes Kalbfleisch vom Bauern zu bekommen ist heute schon fast unmöglich.
Kälberwahnsinn in Europa
2010 glaubte ich noch die Kälberwelt sei in Ordnung. Jetzt 2020 ist auch bei uns Europa der Kälberwahnsinn eingekehrt. Mit dem Titel in der europäischen Landwirtschaft ist kein Platz für Romantik ist das Thema Kalb wieder aktueller denn je geworden.
Unseren Kälbern im Salzburger Land bleibt die Massentierhaltung erspart, glaubt man zumindest. Es ist aber aufgekommen das viele unserer Kälber in Tiertransporten nach Spanien transportiert werden und wir das weiße Kalbfleisch aus Holland importieren. Ja, sind denn alle verrückt geworden. Wenn ein Bauer die Kälber auf der Alm hat, sie im Freien Gräser und Kräuter weiden können, bekommt das Kalbfleisch eine rosa Färbung, ich würde sagen eine Auszeichnung für besonders gute Qualität. Der Konsument sieht das anders, das Kalbfleisch fällt auf Farbklasse fünf ab das ergibt einen Preisabschlag von 40%, darum werden unsere Kälber jetzt zum Mästen nach Spanien gebracht. Dort leben sie nur im Stall und man bekommt weißes Kalbfleisch. Ich bin sprachlos.
Kein Platz für Romantik
Die Zahl der in Österreich geschlachteten Kälber ist seit 2013 von 80.000 Stück jährlich auf 56.000 gesunken. Gleichzeitig ist der Kalbfleisch Import von 60.000 auf 85.000 gestiegen. Gesamt werden in der EU Millionen Kälber jährlich geschlachtet. Davon in Holland 31 % und in Spanien 28 % also in Summe die Hälfte der gesamten EU Kälber. Wir aus Salzburg liefern die Kälber im Babyalter in elend langen Tiertransporten nach Spanien. In Spanien wird das überschüssige Magermilchpulver aus ganz Europa angeliefert und mit Palmfett aufgefettet, zu Milchaustauscher für die Kälber aufbereitet und praktischerweise gleich mit Medikamenten wir Antibiotika angereichert. Ohne Medizin wäre die Mästung von Kälbern in solchen Massen gar nicht möglich.
Krankenhausakte für Kälber
In Österreich dürfen Kälber erst ab einem Alter von zwei Wochen transportiert werden. Anders in Spanien, Kälber so weit herumzufahren ist für diese lebensgefährlich. Sie treffen auf viele andere erschöpfte Kälber irgendeines ist dann krank und steckt alle an. Deshalb werden die Kälber schon vorsorglich mit Antibiotika behandelt. Eine Untersuchung in den Niederlanden ergab das von 20.000 Mastkälbern nicht ein einziges ohne Antibiotika war. Die Hälfte der Kälber wurden sogar mit 20 verschiedenen Wirkstoffen behandelt. Der Durchschnitt über alle ergab 40 Einzelgaben pro Kalb.
Das alles wird von der Eu gefördert. Dieses Industrie Kalbfleisch kommt zu Billigpreisen zu unseren Händlern, da kann kein Bauer bei uns mehr mithalten. Bei den Großhändlern gibt es bereits 80% ausländisches Kalbfleisch. Dieses Kalbfleisch geht in die Gastronomie, die Großküchen, Krankenhäuser und Altersheime. Kalbfleisch ist ja Diätkost, mager und so gut verträglich.
Die Kälber bei der Geburt töten
Es ist nicht zu glauben aber es werden viele männliche Kälber gleich nach der Geburt getötet. Niemand will darüber reden, aber die Totgeburten werden ja nicht überprüft. Der Höhepunkt dieses Frevels war die Herodesprämie. Jeder Bauer der sein männliches Kalb bei der Geburt tötete bekam 35 Euro. Als die Herodesprämie in der Öffentlichkeit zu Depatten geführt hat wurde sie wieder eingestellt. Die großen Milchproduzenten im Osten Deutschlands sagen Milch ist Gold, Kälber sind der Abfall.
Das Kalb ist zum Kostenfaktor geworden
Ein Kalb kostet Geld und bingt wenig Ertrag - muss man aber wirklich alles am Ertrag messen?
Auf allen kleineren Höfen kümmern sich die Bäuerinnen selber um die Kälber. Aber auch da ist die Moral am sinken. Früher hat der Bauer an die 100 Euro für ein Kalb bekommen. Derzeit im Raum Salzburg 50 Euro wenn es gut entwickelt ist. Wenn aber nicht nimmt es der Viehhändler nicht einmal geschenkt. Durch die enorm großen Milchverarbeitungsbetriebe mit 2000 Michkühen ist das Kalb ein Negativprodukt geworden. Die Kälber werden nach der Geburt sofort von der Mutterkuh getrennt. Auch nicht Tierfreundlich aber das das war schon vor 50 Jahren so, eine Milchkuh ist eben ein Nutztier. Damit braucht ein Kalb Mitarbeiter und das kostet Geld. Statt Muttermilch bekommen die Kälber Milchaustauscher. Ein weißes Pulver das mit Wasser angemacht wird. Das ist billiger macht aber die Kälber anfälliger. Ein Kalb braucht Platz, der muss gesäubert werden. Beim Trinken muss den Kälbern geholfen werden, sie können das alleine nicht. Dreimal am Tag ein Viertelstunde. Dann muss es auch noch wachsen und in ein Schema passen. Das Kalb muss genau nach Vorschrift wachsen, wenn es zu langsam wächst wird es zu alt und unverkäuflich.
Der Bauer könnte ja sagen dann nehme ich das Kalb halt für die Aufzucht her und mache Jungrind, oder hochwertiges Rindfleisch. Das geht aber auch wieder nicht. Kälber für die Milchwirtschaft sind auf Milchleistung gezüchtet und nicht auf Fleischansatz. Rinder für den Fleischvertrieb sind wiederum ganz andere Züchtungen.
mehr dazu > Das Kalb in der Milchwirtschaft
Wir müssen halt auch gutes Kalbfleisch kaufen
Nur über unser Kaufverhalten können wir steuernd eingreifen.
Das Kalbfleisch bei Schätze aus Österreich entspricht dem natürlichen Verhalten und der natürlichen Entwicklung der Tiere. Kälber erhalten, wie alle Säugetiere, nach der Geburt Milch, nach einiger Zeit wird ihre Ernährung so umgestellt das eine Entwicklung des Pansens natürlich erfolgen kann. Durch das Gras und die darin enthaltenen Mineralstoffe bekommt das Fleisch seine typische rosa Färbung.
Red 07.07.2020